Ein Kanarengirlitz ?

Kanariengirlitz in freier Natur
Im 16. Jahrhundert erwähnt Conrad Gesner im dritten Band des Historia animalium den Kanarengirlitz als „Canariam aviculam“ („Zuckervögelchen“) zum ersten Mal und rühmt seinen Gesang. Später erforschen ihn Ulisse Aldrovandi und Olina.

1758 gibt ihm Carl von Linné den lateinischen Namen Fringilla canaria. Später wurde dann da draus Serinus canaria.

Ob die Ureinwohner der Kanaren den Kanarengirlitz als Käfigvogel hielten, ist wegen seines schönen Gesangs wahrscheinlich, aber umstritten. Nach der Eroberung der Kanarischen Inseln im Jahre 1496 brachten die Spanier den Kanarengirlitz nach Europa. Da die Vögel gern Süßes mochten, wurden sie auch „Zuckervögelchen“ genannt. Wegen ihres Gesangs und ihrer Munterkeit erlangten sie schnell große Beliebtheit und wurden zu einem Symbol für Luxus und Weltgewandtheit.

Serinus canaria forma domestica
(aus Wikipedia)
Auf Grund der steigenden Nachfrage nach Kanararengirlitzen mussten sie in großen Mengen verschifft werden. Da die Klöster große Einnahmen durch den Handel mit ihnen erwarteten, begannen die Mönche mit der Zucht, woraus sich die heutigen Kanarienvögel entwickelten.

Mit der "Wildform" hat der Kanarienvogel, wie die meisten ihn kennen, fast nichts mehr gemeinsam. Heute sehen wir den Unterschied auch an der Systematik bzw. am wissenschaftlichem Namen:

Kanariengirlitz

Ordnung:             Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung:     Singvögel (Passeri)
Familie:               Finken (Fringillidae)
Unterfamilie:       Stieglitzartige (Carduelinae)
Gattung:              Girlitze (Serinus)
Art:                      Kanarengirlitz

Wissenschaftlicher Name:
Serinus canaria

Kanarienvogel:

Unterordnung:     Singvögel (Passeri)
Familie:               Finken (Fringillidae)
Unterfamilie:       Stieglitzartige (Carduelinae)
Gattung:               Girlitze (Serinus)
Art:                      Kanarengirlitz (Serinus canaria)
Unterart:              Kanarienvogel

Wissenschaftlicher Name
Serinus canaria forma domestica